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Künstliche Intelligenz für benutzerorientierte Apps

01. 09. 2020
Verfasst von: Julius Schöning

Künstliche Intelligenz für benutzerorientierte Apps

Auf dem Smartphone-Display ist eine Stadtkarte geöffnet. Bestimmte Orte sind farblich gekennzeichnet. © Hochschule Osnabrück
Die Emotion Map wird aus Daten von sozialen Netzwerken erzeugt. Hier bildet sie die gefühlte Sicherheit in Osnabrück in den späten Abendstunden ab.

Ob Smartphones, Produktionsstraßen oder Großrechner – überall haben sich benutzerorientierte Applikationen durchgesetzt. Benutzerorientiert sind Apps dann, wenn Anwender ihre Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend erreichen können. Mit künstlicher Intelligenz (KI) lassen sich diese Anforderungen noch besser erfüllen. Die Hochschule Osnabrück stellt zwei Anwendungsbereiche aus ihrer Forschung vor.

Einfache und effektive Anwendung als Ziel

Aktuelle KI-Algorithmen können aus Beiträgen in sozialen Netzwerken Gefühle extrahieren. Diese Gefühle fassen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule Osnabrück mit Orts- und Zeitangaben zu einer „Gefühlskarte“ (engl. Emotion Map) zusammen. Emotion Maps lassen sich in vielen Applikationen einsetzen. Zum Beispiel können diese einer Stadtverwaltung gezielte Maßnahmen vorschlagen, wo etwa ein Park oder Gemeinschaftszentrum errichtet werden sollte. Damit ließe sich auch die Wirkung bei der Umsetzung überprüfen. Der Polizei können Orte zu bestimmten Uhrzeiten angezeigt werden, an denen sich Personen unsicher fühlen. Dem Wohnungssuchenden ist es durch eine Emotion Map möglich herauszufinden, ob die Wohngegend zu seiner aktuellen Lebenssituation passt.

Ein externes Navigationsgerät im PKW zeigt an, dass das Fahrzeug entlang einer Kopfsteinpflasterstraße fährt. Für verschiedene Fahrstrategien werden entsprechend angepasste Geschwindigkeiten vorgeschlagen. © Hochschule Osnabrück
KI-basierte Apps werten die Fahrbahnbeschaffenheit aus und empfehlen ein angepasstes Fahrtempo für verschiedene Fahrstrategien.

App schlägt verschiedene Fahrstrategien vor

Durch Assistenzsysteme wird das Fahren von Bussen, Last- und Personenwagen erleichtert. Das Forschungsteam entwickelt KI-Algorithmen, die Fahrbahn-, Fahrzeug- und Beladungszustand ermitteln. Basierend auf diesen Berechnungen werden dem Fahrer differenzierte maximale Geschwindigkeiten für verschiedene Fahrstrategien vorgeschlagen. Er wählt daraufhin die präferierte Fahrstrategie aus, beispielsweise „bester Fahrkomfort“, „sicherer Transport“ oder „schnellstmögliche sichere Fahrt“.

Nutzung verbessern, Transparenz bewahren

Die vermehrte Nutzung von KI in benutzerorientierten Apps wird unser Leben in den unterschiedlichsten Nutzungskontexten verbessern. Verbesserung wie in den dargestellten Beispielen heißt aber auch, dass KI den Handelnden beeinflusst. Je einfacher eine App zu bedienen ist, desto weniger Möglichkeiten bleiben dem Benutzer für eigene Entscheidungen. Diesen Aspekt kritisch zu hinterfragen und bei aller Verbesserung nicht aus dem Blick zu verlieren, sieht das Osnabrücker Forschungsteam auch als wichtige Aufgabe bei seiner Arbeit.

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