10. 07. 2025
Verfasst von: Svenja Lammers, Ulrike Bohle-Jurok, Nadezhda Eroschenkova, Julian Gnau, Sylvia Jaki, Thomas Mandl
KI-Schulungen für Lehre und Gesellschaft
Texterzeugende KI-Modelle bieten große Chancen in Bereichen wie Bildung, Kreativität und Effizienz. Diese Technologien bergen aber auch Risiken, wenn den Nutzerinnen und Nutzern die notwendigen Kompetenzen für die Anwendungen fehlen. Die Wissensvermittlung wird jedoch häufig dadurch erschwert, dass ältere Menschen und selbst Lehrkräfte den KI-Einsatz ablehnen. Die Universität Hildesheim hat Schulungen für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt, um Funktionsweise und Potenziale von KI anschaulich zu vermitteln.
Textgenerierende KI – Chancen und Herausforderungen
Zunehmend gewinnen textgenerierende künstliche Intelligenzen (KI) an Bedeutung. Inwieweit beeinflussen diese Technologien im Zeitalter der digitalen Transformation die Gesellschaft? Ein Forschungsteam der Universität Hildesheim hat im Projekt „KI & Text“ bestehende Meinungen zum Thema KI untersucht. Dabei zeigt sich, dass Lehrkräfte, Seniorinnen und Senioren oft eine ablehnende Haltung gegenüber KI haben, meist bedingt durch eine verzerrte, vermenschlichende Wahrnehmung der Technologie. „Durch gezielte Aufklärung können diese Missverständnisse abgebaut und eine differenzierte Meinungsbildung gefördert werden, die sowohl Chancen als auch Risiken berücksichtigt“, meint Projektmitarbeiterin Dr. Svenja Lammers. Mit diesem Ziel haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Schulungen für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt, um über die Funktionsweise und Potenziale von textgenerierenden KIs aufzuklären.
Routine effizient erledigen, Kreativität fördern
Ein zentrales Ergebnis des Projekts ist das große Interesse an KI-Schulungen. „Weil das Vorwissen vieler Teilnehmenden stark variiert, müssen wir die Schulungen flexibel gestalten“, sagt Svenja Lammers. Neben technischem Verständnis stärken die Schulungen die allgemeine Medienkompetenz, da der kritische Umgang mit KI und Medien eine Schlüsselrolle für den bewussten Einsatz der Technologie spielt. „Die Teilnehmenden erkannten dabei vor allem das Potenzial, Routineaufgaben effizienter zu erledigen und Zeit zu sparen, besonders im beruflichen Kontext“, berichtet die Sprachwissenschaftlerin. Zudem schätzten sie die kreativen Impulse, die durch unkonventionelle Ideen der KI entstehen, sowie das kritische Denken, das die Auseinandersetzung mit KI-generierten Inhalten und deren Quellen fördert.
Über Chancen und Risiken aufklären
Auf der anderen Seite erkannten die Teilnehmenden auch Risiken: die Gefahr eines Kompetenzverlusts durch übermäßige Nutzung, das Potenzial für Manipulation und Desinformation sowie die Problematik von sogenannten „Halluzinationen“, bei denen die KI überzeugende, aber faktisch falsche Inhalte generiert. Das Projekt zeigt, dass die gesellschaftlichen Auswirkungen textgenerierender KIs vielfältig sind. „Sie bieten viele Chancen und bergen gleichzeitig Risiken“, resümiert Svenja Lammers. „KI erfordert eine bewusste, reflektierte Auseinandersetzung sowie eine fundierte Aufklärung und starke Medienkompetenz, um sie verantwortungsvoll und effektiv zu nutzen. Das Projekt wird vom niedersächsischen Wissenschaftsministerium gefördert.
Institut für deutsche Sprache und Literatur
Institut für deutsche Sprache und Literatur

31141 Hildesheim

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