29. 09. 2025
Verfasst von: Johannes Winter, Maik Oliver Ludewig
Wettbewerbsfähigkeit mit Daten und KI sichern
Die Konsumgüterindustrie befindet sich in einem tiefgreifenden digitalen Wandel, der Produktion, Organisation und Unternehmensentwicklung grundlegend verändert. Klassische Managementansätze – von der Herstellung bis zum Verkauf – werden durch daten- und KI-getriebene Methoden abgelöst. Viele Unternehmen sind aber bei der praktischen Zielumsetzung meist mit erheblichen Hürden konfrontiert. Ein Team des Forschungszentrums L3S in Hannover hat Handlungsempfehlungen für Unternehmen entwickelt.
Digitale Transformation in der Konsumgüterindustrie
Datengetriebene Unternehmen nutzen systematisch die aus unterschiedlichen Datenquellen gewonnene Erkenntnisse, um fundierte Entscheidungen in der Verwaltung, Forschung, Entwicklung, Produktion, Logistik oder im Marketing und Vertrieb zu treffen. Doch Daten allein reichen nicht aus – sie müssen im Kontext interpretiert werden. Das ist angesichts globaler Krisen, volatiler Märkte und Lieferketten, wechselnder Kundenwünsche, regulatorischer Hürden und unternehmensinterner Faktoren herausfordernd. Dies kann zu Verzerrungen in den Daten (Bias) und Unsicherheiten in der Dateninterpretation und Entscheidungsfindung führen. Dr. Johannes Winter vom Forschungszentrum L3S der Leibniz Universität Hannover forscht im Bereich digitale Transformation. Zusammen mit einem Praxispartner aus der Lebensmittelbranche untersucht er, wie sich das Ziel einer sogenannten Data-Driven Company erreichen lässt.
Wandel erfordert Zusammenarbeit und Anpassung
„Die Transformation zu einer datengetriebenen Organisation erfordert eine klare Vision, entschiedenes Handeln und umfassende Investitionen“, sagt Johannes Winter und meint damit Software-Werkzeuge, Plattformen und Hardware sowie tiefgreifende Veränderungen in den Unternehmensstrukturen. Dabei spielen die Bereiche Technologie, Prozesse, Organisationskultur und Kompetenzen eine besondere Rolle für die erfolgreiche Gestaltung des Wandels. Interdisziplinäre Zusammenarbeit und kontinuierliche Anpassung sind wichtig, um datenbasierte Entscheidungen sinnvoll umzusetzen.
Erfolgsfaktoren für eine Data-Driven Company
Insgesamt hat das Forschungsteam 20 Erfolgsfaktoren zusammengetragen, die auf dem Weg zur Data-Driven Company in der Konsumgüterindustrie wichtig sind. „Daraus haben wir Handlungsempfehlungen für Unternehmen entwickelt“, berichtet Johannes Winter. Sie umfassen die Kategorien Strategie und Planung (Vision, ROI-Kalkulationen, Business Cases, Projektplanung), Organisation (Strukturen, Kompetenzen, Team-Kapazität) sowie Kultur und Kommunikation. „Dabei kommt es vor allem auf Flexibilität und kontinuierliche Anpassungsfähigkeit an“, betont sein Praxispartner Maik Ludewig, „um das Potenzial von komplexen Datenanalysemethoden und dem Einsatz künstlicher Intelligenz voll auszuschöpfen und als Unternehmen wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Von den Projektergebnissen und Empfehlungen können auch andere Unternehmen profitieren.
Hier finden Sie weitere Informationen:
Forschungszentrum L3S
Forschungszentrum L3S
30169 Hannover
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