Wissen hoch N Themen
Spitzenforschung in Niedersachsen

11. 05. 2021
Verfasst von: Christina Amrhein-Bläser

Spitzenforschung in Niedersachsen

Eine niedersächsische Flagge und eine EU-Flagge wehen am Gebäude der Landesvertretung in Brüssel.) © Tobias Möller-Walsdorf
Vier Forschungsprojekte aus Niedersachsen waren erfolgreich bei der Bewerbung um den ERC Advanced Grant, eine hochdotierte renommierte Förderung der Europäischen Union.

Vier Forscherinnen und Forscher aus Niedersachsen haben die höchstdotierte Forschungsförderung der Europäischen Union erhalten: einen ERC Advanced Grant. Damit wird ihre herausragende wissenschaftliche Leistung gewürdigt und weiter gefördert. Die Forschenden aus Göttingen und Hannover wollen neue Erkenntnisse liefern über die Krankheit Multiple Sklerose, über biochemische und biophysikalische Prozesse sowie über „optische Uhren“, die Spektroskopie mit Quantentechnologie kombinieren.

Europäischer Forschungsrat fördert Pionierforschung

Insgesamt haben sich 209 Projekte und damit acht Prozent der beantragten Forschungsvorhaben erfolgreich in dem Wettbewerb durchgesetzt. Mit 40 geförderten Forschungsprojekten steht Deutschland bei der aktuellen Auswahlrunde der Advanced Grants 2020 des Europäischen Forschungsrats (ERC) an zweiter Stelle hinter dem Vereinigten Königreich mit 51 Grants. In Niedersachsen geht die hoch dotierte EU-Förderung an vier Forschungsteams:

Erforschung der Multiplen Sklerose

Prof. Dr. Alexander Flügel, Institut für Neuroimmunologie und Multiple-Sklerose-Forschung der Universitätsmedizin Göttingen, erforscht Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten bei der Multiplen Sklerose. Warum diese Krankheit oft zu einer lebenslang fortschreitenden Zerstörung des Nervengewebes führt, ist bislang nicht bekannt.

Weitere Informationen: Europäische Spitzenförderung zur Erforschung der Multiplen Sklerose

Molekülstruktur und Funktion untersuchen

Prof. Dr. Marina Bennati, Max-Planck-Institut (MPI) für biophysikalische Chemie in Göttingen, entwickelt empfindlichere und höher aufgelöste Techniken, um Wechselwirkungen zwischen Proteinen und Medikamenten zu untersuchen. Hierzu kombiniert sie die Kernspinresonanz (NMR)- und die Elektronenspinresonanz (ESR)-Spektroskopie

Weitere Informationen: ERC Advanced Grant für Marina Bennati

Design innovativer Katalysekonzepte

Prof. Dr. Lutz Ackermann, Institut für Organische und Biomolekulare Chemie der Universität Göttingen, entwickelt umweltgerechte Produktionsmethoden. Durch die ressourcenschonende Umwandlung reaktionsträger Moleküle mit der Elektrokatalyse sollen letztlich toxische Reagenzien durch grünen Strom ersetzt werden.

Weitere Informationen: Neue Reagenzien einfacher herstellen

Messungen größter Genauigkeit

Prof. Dr. Piet O. Schmidt, Physikalisch-Technische Bundesanstalt und Leibniz Universität Hannover, arbeitet an verbesserten Messverfahren und fundamentalen Fragen der Grundlagenphysik. Er möchte erstmalig „optische Uhren“ realisieren, bei denen hochgeladene Ionen mithilfe von Quantentechniken kontrolliert und über Laserspektroskopie gemessen werden.

Weitere Informationen: Millionenförderung für die Suche nach „Neuer Physik“

ERC Advanced Grant

ERC Advanced Grants sind Teil des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation und mit einer Förderung von maximal 2,5 Mio. Euro pro Projekt verbunden. Sie richten sich an bereits etablierte, aktive Forschende mit herausragenden, wissenschaftlichen Leistungen. Von 2.678 eingereichten Anträgen werden in der aktuellen Ausschreibung 209 Projekte mit insgesamt 507 Mio. Euro gefördert. Neben der Stärkung der europäischen Wissensbasis werden die Grants auch rund 1900 neue Arbeitsplätzen für Postdoktoranden, Doktoranden und anderes Wissenschaftspersonal in Europa schaffen.

Hier finden Sie weitere Informationen:


Bestellen Sie unseren Newsletter.
Folgen Sie uns auf LinkedIn.
Abbonieren Sie unseren RSS-Feed.