Wissen hoch N Themen
Reallabor – nachhaltige Lösungen für Stadtentwicklung

15. 05. 2025
Verfasst von: Julia Rieck, Christoph von Viebahn, Till Böttger

Reallabor – nachhaltige Lösungen für Stadtentwicklung

Das Foto zeigt vier Wohnblöcke und gemeinschaftliche Grünanlagen. © Olivia Langschwadt, Pia Reimann, HAWK
Urbane Lebensräume nachhaltig gestalten – diesem Ziel widmen sich Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft im Wissenschaftsraum Hannover-Hildesheim.

Wie sehen nachhaltige Lebens- und Arbeitsformen in der Zukunft aus? Und wer gestaltet diese? Im Wissenschaftsraum Hannover-Hildesheim Urban Living Lab for Sustainability (HULLS) kommen städtische Akteure mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen, um innovative Lösungen für zentrale städtische Herausforderungen zu entwickeln. Am Reallabor wirken die Hochschule Hannover, die Universität Hildesheim und die HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen mit.

Lösungen für Mobilität, Logistik und Wohnen

Öffentliche Institutionen, Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger vernetzen sich aktiv in dem Projekt. Gemeinsam mit der Forschung wollen sie in den Bereichen Mobilität, Logistik, Wohnen und Digitaler Staat Veränderungspotenziale aufdecken und umsetzen, die zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele beitragen. Im Zentrum des Projekts steht das Urban Living Lab – ein Reallabor, in dem die Akteure zusammenkommen und nachhaltige Lebens- und Arbeitsformen der Zukunft diskutieren und kooperativ mitgestalten. Durch Workshops, Umfragen und interaktive Plattformen werden ihre Bedürfnisse und Meinungen partizipativ erhoben und in die Entwicklungsprozesse integriert. „Dieser Ansatz stellt sicher, dass die entwickelten Lösungen nicht nur technologisch innovativ sind, sondern auch gesellschaftlich akzeptiert werden“, betont Prof. Dr. Julia Rieck von der Universität Hildesheim.

Digitaler Zwilling und KI decken Potenziale auf

Methodisch werden sowohl quantitative als auch qualitative Techniken zur Datenanalyse und -auswertung eingesetzt. Datengetriebene Optimierungen und digitale Werkzeuge, wie zum Beispiel Simulationen und ein digitaler Zwilling des Untersuchungsquartiers, machen Potenziale sichtbar. In daraus abgeleiteten Zukunftsszenarien erstellen die Forschenden mithilfe künstlicher Intelligenz, insbesondere mit Methoden des maschinellen Lernens, Prognosen für Verkehrsströme, die Versorgungsnachfrage oder für den Energieverbrauch. „Damit können die Akteure gezielte Maßnahmen für die Quartiersplanung, Logistik und Energieerzeugung einleiten und auch langfristige Auswirkungen auf urbane Lebensräume beachten“, gibt Prof. Dr. Till Böttger von der HAWK einen Ausblick.

Neue Konzepte praxisnah testen und umsetzen

Die im Projekt entwickelten Ansätze sollen zur nachhaltigen Gestaltung urbaner Lebensräume beitragen und in die Lebensabläufe und den Alltag der Bürgerinnen und Bürger einfach zu integrieren sein. „Das Reallabor fungiert dabei als Test- und Experimentierumgebung, um die Umsetzung neuer Konzepte und Lösungen greifbarer zu machen“, beschreibt Prof. Dr. Christoph von Viebahn von der Hochschule Hannover die Schnittstelle von Theorie und Praxis. So können die Akteure in enger Kooperation die entwickelten Technologien praxisnah testen und weitergestalten und damit zu einer verbesserten wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Region Hannover-Hildesheim beitragen.

Die Grafik stellt die Aufgaben Nachhaltigkeit und Digitalisierung dar, wie sie über datengetriebene Optimierung und Analyse auf die Themenbereiche, auf die Akteure sowie auf Forschung, Lehre und Transfer wirken. © Julia Rieck, Universität Hildesheim
Der Wirkungskreis des Urban Living Lab umfasst die Themenschwerpunkte Mobilität, Logistik, Gebäudeenergiemanagement, New Work und öffentliche Verwaltung.

Von der Hochschule Hannover (Projektleitung) sind Prof. Dr. Christoph von Viebahn, Prof. Dr. Maylin Wartenberg und Prof. Dr. Martin Grotjahn beteiligt. Ansprechpersonen der Universität Hildesheim sind Prof. Dr. Julia Rieck und Prof. Dr. Ralf Knackstedt. Von der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen beteiligen sich Prof. Dr. Till Böttger, Prof. Dr. Jan Schlüter und Prof. Dr. Tobias Sander.

 

Hier finden Sie weitere Informationen:

Redaktioneller Hinweis: Dieser Text steht unter der CC BY 3.0 DE-Lizenz
Zitation: Rieck, J., von Viebahn, C., & Boettger, T. (2025). Reallabor – nachhaltige Lösungen für Stadtentwicklung. Wissen Hoch N. https://doi.org/10.60479/N1HJ-PH22
Prof. Dr. Christoph von Viebahn
Adresse
Hochschule Hannover
Prof. Dr. Christoph von Viebahn
Adresse
Hochschule Hannover
Prof. Dr. Julia Rieck
Adresse
Universität Hildesheim
Prof. Dr. Julia Rieck
Adresse
Universität Hildesheim
Prof. Dr. Till Böttger
Adresse
HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Prof. Dr. Till Böttger
Adresse
HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Stiftung Universität Hildesheim, und Forschungsmanagement und Forschungsförderung
Adresse
Universitätsplatz 1
31141 Hildesheim
Stiftung Universität Hildesheim, und Forschungsmanagement und Forschungsförderung
Adresse
Universitätsplatz 1
31141 Hildesheim

Bestellen Sie unseren Newsletter.
Folgen Sie uns auf LinkedIn.
Abbonieren Sie unseren RSS-Feed.