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24. 02. 2022
Verfasst von: Myriam Elschami, Lisa Keßler, Klaus Kümmerer

Chemie im Kontext von Nachhaltigkeit

Chemikerinnen und Chemiker halten ein Molekül-Modell in der Hand und sprechen darüber. © Leuphana / Patrizia Jäger
Die Sicherheit und Nachhaltigkeit von chemischen Produkten und Prozessen sollten bereits in der Entwicklung mitgedacht werden. Das gezielte Design von Molekülen kann die Umweltverträglichkeit erhöhen.

Chemische Produkte sind nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sondern wirken sich auch sehr auf die Umwelt aus. Zum Beispiel gelangen Medikamente, chemische Substanzen und deren Abbauprodukte durch unser Abwasser in Gewässer und Böden. Chemikerinnen und Chemiker erforschen in Lüneburg, wie sich eine grüne und nachhaltige Chemie umsetzen lässt. Eine wichtige Maßnahme dabei ist das gezielte, umweltfreundliche Design von Molekülen.

Ansätze in Forschung und Bildung

Chemie im Kontext von Nachhaltigkeit verstehen – das ist der Leitfaden des Instituts für Nachhaltige Chemie der Leuphana Universität Lüneburg. Interdisziplinäre Forschung und Lehre umfassen die Ebene des Moleküls bis hin zu den globalen Produkt- und Ressourcenströmen. Ein großer Forschungsbereich widmet sich dem Konzept „Benign by Design“ (Gutartig durch Design). Durch gezieltes Design von Molekülen wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Abbaubarkeit in der Umwelt verbessern sowie die Kompatibilität von Molekülen, Materialien und Produkten für die Kreislaufwirtschaft erhöhen. Aber auch übergreifende Fragestellungen werden analysiert, etwa die Verfügbarkeit metallischer Ressourcen als materielle Basis für die Energiewende. Damit leisten die Forschenden einen wichtigen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen.

Nachhaltigkeit in der Entwicklung mitdenken

Die europäische Kommission will Europa mit dem „Green Deal“ bis 2050 klimaneutral machen und akute umweltpolitische Herausforderungen lösen. Eine tragende Säule ist die im Oktober 2020 veröffentlichte Chemie-Strategie für Nachhaltigkeit (Chemicals Strategy for Sustainability, CSS). Einen zentralen Stellenwert nimmt das Vorsorgeprinzip ein: Hersteller sollen die Sicherheit und Nachhaltigkeit von Produkten und Prozessen grundsätzlich bereits in der Entwicklung mitdenken. Die Zusammensetzung des Beratungsgremiums zur CSS aus hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft, Industrie und Zivilgesellschaft zeigt, dass diese Aufgabe nur interdisziplinär und im kontinuierlichen Austausch verschiedener Experten- und Interessensgruppen gelöst werden kann.

Neue Studiengänge für nachhaltige Chemie

Um die oben genannten Ziele erreichen zu können, ist auch die akademische Ausbildung ein unabdingbarer Baustein. Konsequenterweise entwickelt das Institut für Nachhaltige Chemie daher neue Studienformate und -inhalte (siehe Seite 3). Dies geschieht mit Unterstützung des International Sustainable Chemistry Collaborative Centre (ISC3) und dessen Research & Education Hub. Das ISC3 ist ein vom Bundesumweltministerium gefördertes Kompetenzzentrum der Nachhaltigen Chemie.

Grafik in englischer Sprache © Leuphana / Elschami, Kümmerer
Die Grafik zeigt Themen und Lehrinhalte, die die Rolle der Chemie im Kontext von Nachhaltigkeit interdisziplinär vermitteln (aus: Elschami and Kümmerer, 2020. Design of a Master of Science Sustainable Chemistry).
Redaktioneller Hinweis: Dieser Text steht unter der CC BY 3.0 DE-Lizenz
Zitation: Elschami, M., Keßler, L., & Kümmerer, K. (2022). Chemie im Kontext von Nachhaltigkeit. Wissen Hoch N. https://doi.org/10.60479/KMSN-TS79
Prof. Dr. Klaus Kümmerer
Adresse
Institut für Nachhaltige Chemie
Leuphana Universität Lüneburg
Prof. Dr. Klaus Kümmerer
Adresse
Institut für Nachhaltige Chemie
Leuphana Universität Lüneburg
Leuphana Universität Lüneburg, Wissenstransfer
Adresse
Universitätsallee 1
21335 Lüneburg
Leuphana Universität Lüneburg, Wissenstransfer
Adresse
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